Hypnoseberichte

Ich präsentiere Ihnen hier einige Hypnoseverläufe, um einen praxisorientierten Eindruck von den möglichen Erlebnissen in der Hypnose zu vermitteln. Gleichzeitig möchte ich betonen, dass jede Hypnose bei jedem einzelnen Menschen ganz anders aussieht, da die Methode an die Einzigartigkeit jedes Individuums anknüpft.

 

Ich bin immer wieder erstaunt, wie kreativ und förderlich unsere Psyche und unser tiefes Selbst sein können, wenn wir ihnen die Freiheit geben, zu wirken.

 

Das menschliche Unterbewusstsein denkt in Bildern und oft auch mit Symbolen – ähnlich wie wir es in unseren nächtlichen Träumen erleben. Durch diese Bilder und Symbole vermittelt es uns relevante Bedeutungen sowie die damit verbundene emotionale Ladung, die über unser Gefühl der Lebendigkeit aussagt.

Integration des inneren Kindes

Hypnose zum Thema: Beziehungsprobleme, Daue: 60 Minuten

 

Die Klientin kam mit einem starken Leidensdruck zu mir, da sie Schwierigkeiten hatte, eine Beziehung mit einem Mann aufzubauen. Immer wieder kam es vor, dass die Männer den Kontakt unerwartet abbrachen. Während unseres Gesprächs fanden wir die Spur zu ihrer Beziehung mit der Mutter. 

 

In der Hypnose zeigten sich Bilder von Situationen, in denen die Mutter der Klientin sich immer wieder „umdrehte“ und damit eine Sehnsucht nach Kontakt in der Klientin als Kind weckte. Ähnliches Gefühl verspürte sie im Bezug auf ihre Beziehung mit einem potenziellen Partner. Die Traurigkeit war das Grundgefühl, das hinter diesen Erfahrungen lag. Als die Klientin mit diesem Gefühl im Kontext ihrer Mutter in Kontakt trat und es teilweise abreagierte, erschienen Szenen, in denen sie allein im Garten saß und mit Tieren sowie in der Natur verweilte. Sie verspürte dabei ein Gefühl von Sicherheit und Frieden.

 

Dennoch, als die Mutter immer wieder auftauchte, fühlte das Mädchen wieder den Schmerz, weil sie sich jedes Mal umdrehte und wegging. An dieser Stelle äußerte die Klientin mit Nachdruck: „Warum geht sie weg?!“ Sie verspürte Wut – eine Emotion, die sie zum ersten Mal im Kontext der Ablehnung durch die Mutter erlebte. Nachdem sie diese Wut durch körperliche Empfindungen abreagierte, sah sie sich erneut im Garten. Diesmal erschienen ihre Großeltern, die sie liebevoll ansahen und sie genau so akzeptierten, wie sie war. Sie erwarteten nichts von ihr, sondern waren einfach mit ihr da und strahlten volle Akzeptanz aus. Ihre Großmutter nahm das Mädchen an die Hand und führte sie ins Haus, während ihr Großvater liebevoll zuschaute.

 

Das fühlte sich für die Klientin geborgen und wohltuend an. Sie spürte Ruhe und Sicherheit. 

Das Bedeutungsvolle an dieser Hypnose ist, dass die Großmutter den Weg ins Haus mit dem Mädchen nahm und sie dort hinführte. Das Haus kann hier als Symbol für das Selbst gesehen werden, zu dem die Klientin zurückfinden konnte. 

Es ist zwar nicht möglich einen Mann durch die Hypnose zu zaubern , aber man kann immer zu sich selbst. Und im Selbst fängt alles an...

 

Als Feedback berichtete sie, dass die Bilder ihrer Großeltern sie berührten und ein positives Gefühl hervorriefen. Außerdem bemerkte sie, dass die Sehnsucht nach einem Mann nicht mehr quälend ist und sie mit sich selbst mehr im Frieden ist. 

Integration des inneren Kindes

Hypnose zum Thema: depressive Verstimmung, Traurigkeit. 60 Minuten

 

Nachdem ich die Klientin in die Hypnose versetzt hatte und sie nach der Stimulierung des Gefühls der Traurigkeit sich erneut darin einfühlen konnte, nahm sie sich selbst im Alter von 7 Jahren wahr. Sie sah eine Szene, in der sie mit 7 Jahren allein und traurig in einem Klassenraum der Grundschule saß. Sie verspürte diese Traurigkeit und konnte das Gefühl des Verlorenseins sowie Angst wahrnehmen. Diese Gefühle waren sehr real, und sie konnte sie tatsächlich mit der Schulzeit und den Umständen identifizieren. Es dauerte eine Weile, und die Tränen der Traurigkeit flossen. Ihr Körper fühlte sich sehr kalt an, und die Klientin begann zu zittern.

 

Nach etwa 10 Minuten hörten diese Empfindungen auf, und die Klientin sah, wie das kleine Mädchen aufstand und zu ihr, der jetzigen Erwachsenen, kam, um sich auf ihren Schoß zu setzen. Sie schaute der Klientin in die Augen, und diese umarmte sie, während sie spürte, wie ihre Liebe und Fürsorge zu ihr flossen. Das Mädchen fühlte sich nun fröhlicher und sicher. Die beiden verschmolzen miteinander, und die Klientin nahm sich wahr, wie sie aufrecht da stehte. Sie berichtete, dass sie sich mit sich selbst verbunden fühlt und es ihr gut tut.

Diese Hypnose beinhaltet das Phänomen der Regression, das es ermöglicht, innere – oft abgespaltene Anteile zu heilen und zu integrieren. In der Regression erlebt die Person die mit dem Alter verbundenen belastenden Gefühle, und durch deren volle Zulassung können sie ihren Höhepunkt erreichen, abschwächen und ausklingen. Zusätzlich ist die Hypnose ein gutes Beispiel für körperliche Abreaktionen wie Zittern. Das Nervensystem wird in den Prozess einbezogen, und der in ihm gespeicherte Stress und die Spannung werden abgebaut.

Von Mutterwunde zum Archetyp der Grossen Mutter

Das Thema der Hypnose: problematische Beziehung zur Mutter. 60 Minuten.

 

Obwohl die Patientin aus einer vermeintlich normalen Familie stammte, in der keine Gewalt oder Scheidungen stattgefunden hatten und der Gesamteindruck ihrer intakten Familie positiv war, bildeten sich in ihrem Erleben innere Wunden, die ihr Erwachsenenleben erheblich beeinflussten. Diese Wunden äußerten sich in Problemen in ihren Beziehungen: Sie erlebte wiederholt das Gefühl, in einer Beziehung nicht richtig gesehen zu werden, und hatte das chronische Gefühl der Einsamkeit, was zu Brüchen in diesen Beziehungen führte.

 

Die Patientin war sehr selbstreflektiert und konnte die aktuellen Probleme in ihrer Beziehung zu ihrer Mutter verknüpfen. Sie berichtete, dass sie die Beziehung zu ihrer Mutter vor einigen Jahren tiefenpsychologisch bearbeitet habe; dennoch spürte sie einen tiefen Knoten in sich, der weiterhin schmerzte.

 

Wir stiegen direkt mit dem Thema „Mutter“ in die Hypnose ein. Bei der Ansprache verletzender Szenen aus der Biographie der Klientin zeigten sich recht schnell starke Gefühle, die sie als tiefgreifenden emotionalen Schmerz bezeichnete. Beim Fühlen dieses Schmerzes kam es zu intensiven emotionalen Reaktionen. Die Klientin verband sich mit ihrem Schmerz, weinte intensiv und war emotional aufgewühlt. Wir gaben den Gefühlen und den Abreaktionen viel Raum, bis der Schmerz durch kathartisches Weinen verschwand.

 

Nach der emotionalen Auflösung eröffnete sich für die Patientin ein weitläufiger kosmischer Raum, der ihr tiefgreifende Ruhe und bedingungslose Liebe vermittelte. Diese Gefühle wurden verkörpert in einer leuchtenden weiblichen Gestalt, deren Symbolik für die Klientin von Bedeutung war, da sie sich mit weiblichen Archetypen beschäftigt hatte. Die gefühlte Verbindung mit der Großen Mutter, die sich ihr wie eine Göttin offenbart hatte, war für sie sehr berührend und nährend.

 

Diese Hypnose ist ein Beispiel für eine Hypnose mit einem konkreten Einstieg und Ziel: Verarbeitung der schmerzhaften Beziehung mit der Mutter. Der Kontakt mit dem Schmerz wurde in voller Fülle hergestellt, und starke emotionale Abreaktionen in Form von Weinen traten auf. Danach folgte das spontane Reframing – die Umgestaltung bzw. Umschreibung der Verbindung mit dem Archetyp der Mutter. Eine neue Qualität der bedingungslosen Liebe wurde zur Erfahrung der Klientin gemacht. 

Die Mutter spielte eine zentrale Rolle im Leben eines Kindes und war für das kleine Wesen die gesamte Welt. Sie prägte unser späteres Verhältnis zum Leben und zur Welt. Wenn dieses grundlegende Verhältnis auf der inneren psychischen Ebene nicht geheilt war, konnte es sich in unserem Leben immer wieder in Form verschiedener Probleme, wie zum Beispiel in Beziehungen oder im Arbeitsfeld, widerspiegeln. Aus diesem Grund ist es von großer Bedeutung, gerade diese Beziehung genau zu betrachten.

Die Sitzung zeigte deutlich, wie wichtig die Arbeit an diesen tiefsitzenden Emotionen für die Patientin war und welche positiven Veränderungen durch die auflösende Hypnose möglich waren. Durch die Methode der auflösenden Hypnose gelang es ihr, ihren Knoten zu lösen.

Im Nachhinein sagte sie, dass das Gefühl der Einsamkeit nachgelassen hatte und ihr Bedürfnis, von anderen gesehen zu werden, nicht mehr dominant war, da sie sich selbst jetzt besser sieht und spürt.

Liebe, Selbstakzeptanz, Einzigartigkeit und Freude

 

Hypnose zum Thema: Sich fremd fühlen, nicht passen. 60 Minuten.

 

Nachdem die Klientin in Hypnose versetzt worden war und sich im Trancezustand befand, sprach ich ihr Problem an. Sie reagierte mit einem engen Gefühl im Herzen, und wir konzentrierten uns auf dieses Gefühl. Die Klientin nahm diese Empfindung an und erlaubte ihr, sich zu entfalten. Sie berichtete, dass sie ihre Einsamkeit und Traurigkeit spürte. Auch diesem Erleben gaben wir viel Raum, und zahlreiche Tränen flossen, bis die Klientin Ruhe und Wärme verspürte. Sie genoss diesen Zustand und fühlte sich ganz leicht. Sie hatte das Gefühl, zu schweben.

 

In der nächsten Szene nahm sie ihre verstorbenen Eltern wahr, die vor ihr im Himmel standen und sie anblickten. Deren Blick war berührend und warm und strahlte Liebe aus. Die Klientin verspürte mit vollem Herzen diese kraftvolle Liebe, die sie nährte und die Mängel in ihrer Liebesbeziehung zu ihnen auffüllte. Diese Erfahrung war für sie sehr bewegend.

 

Als ihr Herz gesättigt war, entschloss sie sich, Abschied von ihren vor einigen Monaten verstorbenen Eltern zu nehmen. Sie bedankte sich bei ihnen und fühlte sich plötzlich schnell zur Erde hinuntergezogen. Sie landete auf dem Boden und nahm ihren Körper besonders intensiv wahr; jede Zelle war spürbar. Plötzlich hatte sie den Eindruck, dass sich ihre Hände vergrößerten, was sich schließlich auch auf ihre Beine und ihren gesamten Körper ausdehnte. Diese Empfindung war insgesamt angenehm.

 

Der Wachstumsprozess setzte sich fort, bis sie sich plötzlich im Körper des glücklichen Shrek wiederfand. Sie war Shrek selbst – glücklich und voller Freude. Sie konnte die Situation klar reflektieren und fand es amüsant, nun Shrek zu sein. Von Shrek nahm sie die Botschaft mit, dass sie „nicht immer perfekt sein muss“ und sich selbst so akzeptieren kann, wie sie ist. Alles fühlte sich leicht an, obwohl sie als Shrek groß und schwer war.

Nach dieser Phase löste sich Shrek langsam von ihr und ging in einen Wald. Am Rande des Waldes drehte er sich noch einmal um und winkte ihr freudig zu. Die Klientin stand dort, jetzt allein, aber stark erfüllt von Liebe, Freude und Lebensbereitschaft sowie einem Gefühl der Zugehörigkeit. Eine starke Verbindung mit dem Hier und Jetzt durchdrang sie, was den positiven Verlauf der Sitzung deutlich machte.

 

Der Verlauf dieser Hypnose ist ein gutes Beispiel für ressourcenorientierte Hypnose. Nachdem die Klientin sich mit ihrem Gefühl des Fremdseins konfrontierte und auf körperlicher sowie emotionaler Ebene die Last dieses Gefühls abreagierte, wurde Kontakt zu ihren verstorbenen Eltern hergestellt. Es fanden eine stärkende Nachbearbeitung der Beziehung und deren Umschreibung statt, die neue Ressourcen wie Liebe und Verbundenheit erzeugte. 

 

Als dieser Prozess in den „höheren Regionen“ vollendet war, ging die Klientin auf die Erde. Während es „oben“ um Werte, Ideen, Ideale und grundlegende Muster geht, steht auf der Erde das konkrete, physische Leben im Mittelpunkt. Sich hier einzufinden, kann oft eine Herausforderung darstellen, die noch schwieriger wird, wenn man in sich das Gefühl trägt, „fremd“ zu sein.

 

Für Shrek ist das jedoch kein Problem! Er bewältigt das, hat die Fähigkeiten, die erforderlich sind, und bringt seine Qualitäten als Lösung des Problems mit. Ihn zu fühlen bedeutet, sich selbst so zu akzeptieren, wie man ist, und den Begriff „eigenartig“ gegen „einmalig“ auszutauschen. Shrek zu sein, heißt, eigene Kraft zu fühlen, Stereotypen zu brechen, im Hier und Jetzt zu sein und Freude zu empfinden. So wurde das Gefühl des „Fremdseins“ in die Akzeptanz der eigenen Individualität transformiert mithilfe einer Märchenfigur, die die Kraft eines Archetyps besitzt.

Krise ausserhalb der regulleren Sprechzeiten?   Zögern Sie nicht, sich Hilfe zu holen. Telefone: PKL: 04131 600 / Telefonseelsorge: 0800 11101  / „SeeleFon“:  0228 71002424 

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