Wie werde ich in die Hypnose geführt, und wie fühlt sich die Hypnose an?
Sie werden durch meine sanfte Anleitung in die hypnotische Trance eingeführt während ich einige Suggestionen ausspreche. Das ist der einzige Teil der Sitzung, in dem Sie Suggestionen hören werden.
Der Trancezustand selbst fühlt sich angenehm an und ist mit Meditation vergleichbar. Die gefühlmäßige und körperliche Eigenwahrnehmung wird stärker, und der Geist wird ruhiger.
Da die auflösende Hypnose jedoch die belastenden Gefühle in den Fokus rückt, sollte man darauf vorbereitet sein, während der Hypnose auch auf starke Gefühle und bedeutende Erlebnisse aus seiner Vergangenheit zu stoßen. Hypnosen sind nicht immer angenehm; auch unangenehme Emotionen können spürbar werden, um bearbeitet zu werden. Die Arbeit mit belastenden Gefühlen ist entscheidend, um persönliche Probleme zu lösen und sich besser zu fühlen.
Die Zeitwahrnehmung verändert sich und wird meistens als kürzer empfunden.
Verliere ich während der Hypnose die Kontrolle?
Nein. Während der gesamten Sitzung hat man volle Kontrolle über sich selbst. Theoretisch könnte Hypnose jederzeit durch die hypnotisierte Person unterbrochen werden, wobei dieses Bedürfnis eher nicht verspürt wird, da der Kontakt mit dem Inneren als anziehend empfunden wird.
Äußere Reize wie Geräusche oder die Stimme des Therapeuten können normal wahrgenommen werden und es ist möglich, ganz normal zu kommunizieren.
Rund um die Hypnose ranken sich viele Mythen, die nichts mit der Realität zu tun haben. Zunächst muss zwischen therapeutischer Hypnose und Showhypnose unterschieden werden. Die therapeutische Hypnose dient dazu, Kontakt zum Unterbewusstsein aufzunehmen, um auf dieser Ebene gezielt Probleme aufzuarbeiten. Durchgeführt wird sie von speziell hierfür ausgebildeten Personen, die über die Qualifikation zur Durchführung von Psychotherapie verfügen. Mit Unterhaltung, wie dies etwa bei einer Hypnoseshow der Fall ist, hat es nichts zu tun.
Was kann in der hypnotischen Trance passieren?
Da das Unterbewusstsein und das tiefe Selbst die Hauptführung haben, ist nicht bekannt, welche thematischen Verknüpfungen stattfinden und in welcher Form sie sich manifestieren. Ich werde zwar gewisse Impulse einsetzen, die sich auf das bearbeitete Problem beziehen, aber wie das Unterbewusstsein darauf reagiert, bleibt zunächst unbekannt. Es können Bilder aus der Biografie auftauchen, die gesehen werden und bestimmte Gefühle auslösen. Die Erfahrungen, die man während einer Hypnose macht, können sehr intensiv und heilend sein. Zudem ist es möglich, körperliche Empfindungen wahrzunehmen. Darüber hinaus können transzendente Bewusstseinszustände erlebt werden (Bewusstseinserweiterung).
Wie lange dauert eine Sitzung?
Die erste Sitzung besteht aus einer ausführlichen Anamnese, in der ich mir ein Bild von Ihrer Problematik machen kann, und der ersten Hypnose. Sie sollten 2 Stunden für die erste Sitzung einplanen. Jede weitere Sitzung dauert 90 Minuten und setzt sich aus einem Vorgespräch, der Hypnose und einer kurzen Nachbesprechung zusammen.
Was soll ich beachten?
Es wird als wünschenswert erachtet, dass man sich auf den natürlichen Prozess einlässt, der durch das Unterbewusstsein geführt wird. Es ist am besten, keine Szenarien im Voraus vorzustellen und offen zu bleiben.
Außerdem sollte eine Bereitschaft mitgebracht werden, sich den eigenen Themen zu widmen und den Mut zu entwickeln, sich mit den schmerzhaften Gefühlen in Kontakt zu bringen. Die Auseinandersetzung mit diesen Aspekten ist eine Grundannahme der Auflösenden Hypnose.
Nach der Hypnose wird empfohlen, gut für sich zu sorgen und sich nicht sofort in den Alltag zu stürzen. Es ist nicht erforderlich, etwas Besonderes nachzuarbeiten, aber es ist ratsam, den Rest des Tages möglichst entspannt zu verbringen.
Wieso soll ich belastende Gefühle wieder spüren, wenn ich bereits schon viel geweint und gelitten habe?
Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen der Wahrnehmung der Gefühle im Wachzustand und im Trancezustand. Während Gefühle im Wachzustand immer von kognitiver Aktivität begleitet werden und dadurch gehemmt, bewertet und eingeschränkt sind, können im Trancezustand die Gefühle in ihrer ganzen Fülle und ohne Zensur erlebt werden. Dies ermöglicht das volle Erleben eines belastenden Gefühls und gleichzeitig dessen vollständiges Ausleben.
Es ist zu beachten, dass das volle Erleben eines Gefühls bzw. einer Emotion in Trance in der Regel nicht länger als ein paar Minuten dauert, während schmerzhafte Erlebnisse im Alltag oft in einer Schleife immer wiederkehren können.
Könnte es sein, dass ich manche Gefühle in der Trance nicht aushalten, weil sie zu stark sind?
Die Angst davor, Gefühle nicht aushalten zu können, ist ein häufiges Anliegen in der Hypnosepraxis. Gefühle können äußerst intensiv sein, besonders im hypnotischen Zustand. Um diese Erfahrungen sicher auszuleben und zu verarbeiten, steht der Therapeut während der Sitzung als persönliche Begleitung zur Verfügung.
Menschen haben eine natürliche Neigung, unangenehme Gefühle zu unterdrücken, und sie fürchten oft, dass sie diese Gefühle nicht aushalten können oder darin stecken bleiben. Die Natur der Gefühle ist jedoch dynamisch, und Emotionen sind vorübergehende Phänomene. Nachstehend wird beschrieben, wie sich ein Gefühl verhält.
Der Charakter eines Gefühls kann als wellenartiger Verlauf beschrieben werden, der verschiedene Phasen umfasst:
1. Entstehung: Jedes Gefühl beginnt mit einem Auslöser, sei es eine äußere Situation oder ein innerer Gedanke (Trigger). Die Welle setzt sich in Bewegung, wenn man auf diesen Auslöser reagiert; das Gefühl beginnt, langsam zu steigen.
2. Aufstieg: In dieser Phase wird das Gefühl intensiver und bewegt sich in Richtung seiner Spitze. Physische Reaktionen, wie Herzklopfen, Enge in der Brust oder ein Kloß im Hals, nehmen zu. An diesem Punkt beginnt das Gefühl, das Bewusstsein zu dominieren. Durch die Intensität des Fühlens ziehen sich viele Menschen in dieser Phase oft zurück und blockieren das Gefühl, indem sie es wegdrücken oder durch verschiedene Techniken beruhigen. Leider wird das Gefühl auf diese Weise nicht in seiner Fülle erlebt und kann dadurch nicht entladen werden. Es zieht sich zurück, doch irgendwann, wenn es erneut getriggert wird, kommt es wieder. Wichtig ist, diese Phase auszuhalten und nicht vor dem Gefühl zu fliehen. Ich stehe Ihnen dabei zur Seite.
3. Höchststand: An der Spitze, wo das Gefühl am ausgeprägtesten ist, können Emotionen sowohl in ihrer Intensität als auch in ihrer Ausdrucksform stark variieren. Dies ist der Moment, in dem man am meisten mit den involvierten Emotionen konfrontiert ist. In diesem Moment erreicht das Gefühl sein Maximum, und häufig wird es mithilfe der begleitenden Abreaktionen entladen.
4. Abflachung: Nach dem Höhepunkt und der Entladung beginnt die Welle, sich abzuschwächen. Die körperlichen Symptome lassen nach, und das emotionale Erleben wird weniger intensiv.
5. Ausklinken: In dieser Phase hat das Gefühl ein niedrigeres Niveau erreicht und kann möglicherweise aus dem Bewusstsein „ausklinken“. Das individuelle Erleben wird weniger belastend und kann sich aufgelöst anfühlen.
6. Integration: Nachdem das Gefühl verarbeitet wurde, wird es in das Selbstbild und die persönliche Identität integriert, ohne das Leid oder den Schreck zu wecken. Die belastende Seite des Gefühls ist aufgelöst. Integrierte Wut kann beispielsweise jetzt als antreibende Energie zur Verfügung stehen oder hilfreich sein, um Grenzen zu setzen.
7. Neutraler Zustand: Nach der Abflachung und dem Ausklinken verbleibt man in einem neutralen oder ruhigeren emotionalen Zustand. Die Intensität der Emotionen ist nun verringert, wodurch das Gefühl in einem gelasseneren Kontext wahrgenommen werden kann.
Dieser wellenartige Verlauf zeigt, dass Gefühle dynamisch sind und in ihrer Intensität schwanken können. Sie sind nicht statisch, sondern bewegen sich durch unterschiedliche Phasen. Wichtig ist, den Gefühlen in einer sicheren Umgebung allen Phasen zu erlauben, durchzugehen.
Wie viel Sitzungen sind notwendig um Veränderungen festzustellen?
Es kann vorkommen, dass nach der ersten Hypnose bereits am nächsten Tag eine Veränderung gespürt wird. Viele Menschen berichten, dass sie nach der Hypnose gut geschlafen haben und am nächsten Tag mit Leichtigkeit aufgestanden sind – ein Gefühl, das sie seit langem nicht mehr hatten. Sie bemerken, dass sie eine Last losgeworden sind. Dies ist jedoch keine Regel, und wenn es eintritt, bedeutet es nicht, dass die gesamte Therapie mit einer Sitzung abgeschlossen ist. Eine seriöse Therapie erfordert mehrere Sitzungen, die am besten im Abstand von zwei Wochen stattfinden.
In der Regel tragen Klienten mehrere Baustellen in sich, und das Bearbeiten eines Themas schafft Platz für die Auseinandersetzung mit dem nächsten. Allgemein lässt sich sagen, dass eine Therapie mindestens 5 bis 10 Sitzungen benötigt. Danach steht es dem Klienten frei, Sitzungen nach Bedarf in Anspruch zu nehmen.
Wie fühle ich mich nach einer Hypnose-Sitzung?
Die Empfindungen nach einer Hypnose-Sitzung können stark variieren, abhängig davon, was man während der Sitzung erfahren hat und wo man sich in seinem persönlichen Prozess befindet. Es könnte passieren, dass man die Augen öffnet und ein tiefes Gefühl des Friedens empfindet, weil man plötzlich keine Angst mehr verspürt. Vielleicht fühlt man sich leicht und beschwingt und hat das Bedürfnis, aktiv zu werden.
Auf der anderen Seite kann es sein, dass man Traurigkeit oder Erschöpfung empfindet und sich nach Ruhe sehnt. Es ist wichtig, sich zu vergegenwärtigen, dass Hypnose intensive emotionale Arbeit bedeutet, die herausfordernd und anstrengend sein kann. In den Tagen nach der Hypnose könnten starke Emotionen, intensive Träume und andere Anzeichen emotionaler Bewegung auftreten. Diese Reaktionen sind völlig normal und Teil des Entwicklungsprozesses.
Kann man sich nach der Hypnose an alles erinnern?
In der Regel ist man während der Hypnose aufmerksam und nimmt alles, was geschieht, genau wahr. Allerdings kann es bei besonders suggestiblen Personen, die eine ausgeprägte Fähigkeit zur Trance haben, manchmal zu kleinen Gedächtnislücken über bestimmte Teile der Hypnose kommen. Dies kommt selten vor, und das während der Hypnose Erlebte kann normalerweise leicht wieder ins Gedächtnis gerufen werden. Der Gedächtnisverlust, der manchmal nach einer Hypnose eintritt, ist oft das Ergebnis einer Suggestion in der Bühnenhypnose. Im Rahmen der Hypnosetherapie wird dieser Prozess jedoch nicht angewendet.
Wie kann ich am besten dazu beitragen, dass die Hypnose funktioniert?
Am besten trägt man zum Gelingen der Hypnose bei, indem man nicht versucht, die Hypnose bewusst zu steuern. Stattdessen sollte man sich entspannen, sich treiben lassen und geistig passiv bleiben – so kann das Unterbewusstsein optimal aktiv werden.
Kann man bestimmte Themen bei der Hypnose auslassen?
Das ist in der Regel nicht möglich. Sobald man in die Hypnose eintaucht, übernimmt das Unterbewusstsein die Führung und entscheidet, welche Inhalte man sieht und spürt. Es ist wichtig, darauf zu vertrauen, dass das Unterbewusstsein genau weiß, wie es einem helfen kann. Nach Erfahrung besitzt das Unterbewusstsein eine bemerkenswerte Weisheit und regelt selbst, welche Themen in welcher Reihenfolge und Intensität sichtbar werden.
Ich habe ein hohes Kontrollbedürfnis. Ist das ein Hindernis für die Hypnose?
Normalerweise stellt dies kein Hindernis dar. Viele Menschen, die mit Angstproblemen kommen, zeigen ein gewisses Bedürfnis, Kontrolle über verschiedene Lebensbereiche ausüben zu wollen. Solange man jedoch bereit ist, etwas Vertrauen zu der Therapeutin zu fassen, stehen die Chancen für einen erfolgreichen Verlauf gut.
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